Jiri Havelka's film Emergency Situation / Mimoradna udalost

Ein Motorzug fährt durch die malerische tschechische Landschaft. Drinnen sitzen die Leute, zwitschern, oder im Gegenteil, sie schweigen, schauen aus den Fenstern oder schlafen. Der Zug hat plötzlich eine Panne und Lokführer Milos muss aussteigen, um das Problem zu beheben. Der Zug beginnt jedoch, auf einer leichten Steigung stehend, von selbst wieder zum vorherigen Bahnhof zurückzufahren. Dem verängstigten Milos bleibt nichts anderes übrig, als hinterherzulaufen. Die Fahrgäste nehmen zwar wahr, dass der Zug wieder fährt, merken aber bald, dass sie in die falsche Richtung fahren.

Sie protestieren lautstark und fordern Informationen. Die Fahrerkabine ist hermetisch abgeriegelt, hinter der Tür antwortet niemand. Unter den Passagieren machen sich erste Panikattacken breit. Handelt es sich um eine Entführung, eine Rache oder einen kompletten Systemausfall? Der Kontakt über Mobiltelefone scheitert und selbst das verzweifelte Geschrei aus den Fenstern hilft nicht. Mit brutalen Mitteln und dem Jägergewehr öffnen die Passagiere schließlich die Türen beider Fahrerkabinen, doch sie bekommen nur die Bestätigung ihrer schlimmsten Erwartungen – dass niemand den Motor fährt …

„Emergency Situation“ ist eine sehr angenehme Überraschung, die für tschechische Zuschauer vielleicht sogar etwas verdaulicher ist als „The Owners“. Es ist unkomplizierter und bietet mehr „lustige“ Situationen. Der Humor verliert nicht an Kadenz, die musikalische Untermalung ist stellenweise geradezu skurril und auch das Zugdrama wird man in vollen Zügen genießen. Für die tschechischen Verhältnisse der letzten Jahre halte ich es für eine recht ordentliche Komödie. 8/10

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