Ein Märchen mit dem Titel Wie man keine Prinzessin heiratet / Jak si nevzit Princeznu
Es ist bereits Tradition, dass am Heiligabend ein neu verfilmtes Märchen im tschechischen Fernsehen ausgestrahlt wird. Die Erzählung des Drehbuchautors Petr Hudsky und des Regisseurs Karel Janak beginnt, als drei Schicksale in ein Schloss kommen, um das Schicksal des kleinen Prinzen Leopold vorherzusagen. Unterwegs machen sie Halt beim Kommandanten der Wachen, dem gerade ein Sohn Hynek geboren wurde. Die Vorhersage ist nicht sehr spektakulär. Hynek soll ein Galoot sein, der hauptsächlich an Essen denkt. Die drei Schicksale sagen dem kleinen Leopold, dass er die Tochter eines benachbarten Königs heiraten wird. Doch der Prinz und die Prinzessin hassen sich vom ersten Moment an. Ihre Eltern bestehen jedoch darauf, die Prophezeiung zu erfüllen. Am Tag ihrer Hochzeit finden Leopold und Josefina einen Weg, dies zu verhindern. Sie stehlen die magische Uhr des Schicksals, um eine Zeitreise zurück in die Zeit der Geburt des Prinzen zu unternehmen und zu verhindern, dass das Schicksal die Prophezeiung ausspricht. Es gelingt ihnen, doch bei ihrer Rückkehr erfahren sie, was sie sich selbst und vor allem dem ganzen Königreich zugefügt haben.
Der Anfang sah vielversprechend aus. Wir haben ein nettes zentrales Paar und eine gut (nicht) funktionierende Beziehung, plus Zeitreisen als Bonus. Aber dann nichts. Der Regisseur Karel Janak hat ein Märchen mit Science-Fiction-Elementen geschaffen. Aber man kann sich darin leicht verirren, deshalb ist Vorsicht geboten. Zeitreisen und die Schaffung einer Parallelrealität sind hier. Auf Paradoxien wird hier leider nicht viel eingegangen. Der Drehbuchautor hat die Aufgabe eines oder zweier innovativer Elemente erfüllt, und der Rest war nur automatisches Schreiben (dessen Ergebnis sehr schnell keinen Sinn mehr ergibt, denken Sie also nicht zu lange darüber nach). Muss jeder Wärter ein Idiot sein? Muss sich wirklich jeder wie ein albernes Kind benehmen? Muss alles farbig und kontrastreich sein? Warum kann ein Märchen nicht würdevoller und ernster genommen werden? Denn ansonsten sind Kostüme und Locations ganz nett.
Letztendlich gebe ich diesem Märchen, das eigentlich nur von zwei Schauspielern getragen wird, angesichts der familiären Natur des Böhmischen Paradieses eine etwas überdurchschnittliche Wertung. Mir hat das Märchen gefallen, leider entspricht es nicht den hohen Ansprüchen, die ich zu Beginn erwartet hatte. Mir gefiel nicht, dass die Filmemacher offensichtlich kein Budget hatten, um spektakuläre Szenen zu drehen, aber der Regisseur versuchte es trotzdem ... Und es gelang ihm nicht. Das Weihnachtsmärchen des Tschechischen Fernsehens spiegelt seit langem Eitelkeit wider. Schade, denn das Potenzial ist da. Nur wenn es hätte erfüllt werden können.