The Hastrman

Der Hastrman

Im Mittelpunkt dieser romantischen und zugleich ironischen Geschichte steht Hastrman alias Baron de Caus (Karel Dobrý), dessen Liebe zum Mädchen Katynka (Simona Zmrzlá) vom Land ihm unerwartetes Glück und auch große Leidenschaft beschert. Hastrman kehrt mit seinem Diener (Jiří Lábus) von Reisen rund um die Welt zurück und ist hier, um Teiche auf seinem Anwesen zu restaurieren. Sein Leben als moderner und aufgeklärter Mann unterscheidet sich vom Leben der Einheimischen. Reeves (David Novotný) außergewöhnliche Tochter Katynka steht im Mittelpunkt von Hastrmans Interesse. Sie rebelliert mit leidenschaftlicher Verehrung der Natur und heidnischen Ritualen gegen die Behörden. Dieses kluge und schöne Mädchen hat alle verzaubert, sogar den Lehrer Voves (Jiří Maryško) und den Pfarrer Fidelius (Jan Kolařík). Je mehr Katynka sich Hastrman nähert, desto mehr zweifelt er, ob er ein Mensch im Körper eines Tieres oder ein Tier im Menschen ist.

Ich war sehr gespannt auf das Debüt des Filmregisseurs, da Ondřej Havelka ein guter Schauspieler und Theaterregisseur ist. Das letzte Jahr war für tschechische Filme so schlecht, dass ich jedes originelle Thema schätze. Und auf diesen Film habe ich so lange gewartet. Für mich hat es ins Schwarze getroffen. Herr Havelka hat mit seinem tschechischen Herz diese geheimnisvolle Geschichte zum Leben erweckt, und ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich habe alles bekommen, was ich erwartet hatte, und vielleicht sogar noch mehr.

Zunächst einmal wird die Hauptfigur von einem hervorragenden Schauspieler mit großer Ausstrahlung gespielt. Karel Dobrý dreht den Film zu Ehren seines Nachnamens (Dobrý bedeutet auf Englisch „gut“), was ich auch auf seine Leistung übertragen kann. Ich verspürte eine große Traurigkeit, den Wunsch nach Glück und Liebe seitens der Hauptfigur. Leider will das Schicksal nicht, dass er glücklich ist. Exzellentes Äußeres und Kamera, atemberaubender und fesselnder Soundtrack, Kostüme und ein insgesamt makelloses Bühnenbild. Und zu guter Letzt der Fluss der Gefühle und dann das Durcheinander, so wie ich es mag.

Unter den Negativen muss ich erwähnen, dass der Film zwar sehr spannend war, es aber dennoch einige Unklarheiten gibt, die Havelka nicht durchdacht hat. Das Tempo ist teilweise unnötig lahm und einige Dialoge wirken theatralischer.

Dennoch ist der Film im lokalen Kontext einzigartig.

Es ist beeindruckend und in gewisser Weise hypnotisch. Nach den völlig lähmenden Misserfolgen der tschechischen Filme in diesem Jahr wird unsere Kinematographie endlich um etwas bereichert, das ich gerne anschauen kann. Ich habe etwas zum Nachdenken und werde diesen Film noch lange nicht vergessen.

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