Prinz Louis Ottomar Karl XII., geborener Adliger, steht seiner liebevollen Mutter, Königin Ludmilla, sehr nahe. Allerdings ist Prinz Louis schon etwas zu alt, er ist 39 Jahre alt. Er hat vor fast allem Angst, will nicht heiraten und verbringt den größten Teil seines Lebens damit, im Schloss und auf den angrenzenden Feldern herumzuhängen. Der weise König Radomil bereitet ihm deshalb ein unerwartetes Geschenk vor: Der Prinz wacht eines Morgens in gewöhnlicher Kleidung im Wald auf und soll in Begleitung des rauen Ritters Hudroval in die Welt hinausziehen, um herauszufinden, worum es im Leben geht und vielleicht endlich erwachsen werden. Auf seiner großen Abenteuerreise stößt er auf Dinge, von denen er bisher nur in Büchern gelesen hat. Er trifft einen mächtigen Zauberer, böse Hexen, einen Geist und die Lady Death selbst ... und findet vielleicht sogar die Liebe seines Lebens. Was wird Mutter dazu sagen? Und wird Pater King glücklich sein?
Ich ging mit nüchternen Erwartungen ins Kino, um Prinz Mamanek zu sehen, und verließ das Kino angenehm überrascht. Überrascht war ich von der Anzahl der Kinder im Kino, da ich vermutete, dass es sich hierbei nicht primär um ein Märchen für ein junges Publikum handeln würde – und ich hatte Recht. „Prinz Mamanek“ wird vor allem älteren Zuschauern gefallen, die bereit sind, Budars Erzählstil zu tolerieren. Beim Anschauen kamen mir andere Genrefilme in den Sinn – vor allem „Der Uhrmacherlehrling“ (wegen der Symbolik des Lebens und vor allem des Todes) und „Sternenstaub“ (wegen der etwas zu „kleinen“ Hexen, aber andererseits hatte eine beispiellose „Hintergrundgeschichte“).
Insgesamt gefielen mir im Film viele Ideen, die der Zuschauer nicht in jedem tschechischen Märchen sieht – sei es eine sprechende uralte Eiche, ein Gehenkter, der Angst vor dem Tod hat, oder eine Suche im „Reich der Toten“. ". Ich war auch fasziniert von der Rahmengeschichte mit dem Totengräber, der schließlich in die zentrale Handlung eindrang. Ich muss auch die audiovisuelle Aufbereitung des Films loben – von den schönen Außenaufnahmen über die schönen Kostüme und Masken bis hin zur angenehmen musikalischen Untermalung. Abschließend möchte ich die präzise Besetzung loben – es war schön, Jana Nagyova nach all den Jahren wiederzusehen.