In die reiche Vielfalt des tschechischen Kinos eingebettet ist der wunderbare Film Cutting It Short (Postriziny). Ein Film, der sein Publikum in eine einfachere Zeit zurückversetzt und die Feinheiten des Lebens in einer malerischen tschechischen Stadt einfängt. Dieser Klassiker wurde vom legendären Regisseur Jiří Menzel zum Leben erweckt, der sich von Bohumil Hrabals Roman inspirieren ließ.
Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund einer ruhigen Stadt, in der Hrabals Vater einst eine Brauerei leitete, und ist ein Mosaik aus humorvollen Episoden. Von der charmanten Frau des Brauereileiters (M. Vášáryová) und ihrem liebevollen Ehemann Francin (J. Schmitzer) bis hin zu den ausgelassenen Mätzchen seines Bruders Pepin (J. Hanzlík) strahlt die Geschichte Wärme und Nostalgie aus. Es ist eine Geschichte, die Francins ernsthafte Bemühungen gegen die Vertreter der Stadt gegenüberstellt, während seine Karriere nicht nur durch Pepins wilde Eskapaden, sondern auch durch den unwiderstehlichen Charme der Frau des Leiters, die jeden Mann in Sichtweite zu fesseln scheint, bedroht ist.
Bei seinem Kinodebüt Anfang 1981 fand Cutting It Short großen Anklang beim Publikum und erregte beispielloses Interesse. Überraschenderweise wurde der Film trotz seines zutiefst nationalistischen Themas international gefeiert und in zahlreichen europäischen und ausländischen Verleihern gezeigt. Im Laufe der Jahre wurde der anhaltende Charme des Films noch verstärkt und rief ein wunderbares Gefühl der Nostalgie für eine vergangene Ära hervor.
Seine lebendige Darstellung des Lebens, sei es die Verwandlung eines Ferkels in einen Berg von Köstlichkeiten, die Poesie eines Schornsteinabenteuers oder die Anziehungskraft von Magda Vašáryovás Charakter, malt eine Galerie der authentischsten und eindrucksvollsten Szenen. Jiří Menzels makellose Regie sorgt dafür, dass die poetische Essenz von Hrabals Erzählung erhalten bleibt, was zu einem Film führt, der fesselt, selbst wenn die Handlung ohne klare Richtung mäandert.
Bemerkenswert ist Menzels ursprüngliche Absicht, Hrabals Buch gleich nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1974 zu adaptieren. Aufgrund der Atmosphäre in Barrandov, wo sowohl Menzels als auch Hrabals Namen tabu waren, dauerte es jedoch Jahre, bis die Adaption das Licht der Welt erblickte. Das Projekt kam erst in Gang, nachdem Menzel das Drehbuch für Das Schneeglöckchenfest (1983) vorlegte und ihm humorvoll geraten wurde, sich besser für Cutting It Short zu entscheiden.
Für diejenigen, die das Privileg hatten, diesen außergewöhnlichen Film zu sehen, bleiben Momente wie die ikonische Kaminszene, die komische ärztliche Untersuchung und die spielerische Wendung der Worte gegen Ende des Films unauslöschlich.
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