Am 24. August 2024 verstarb Karel Heřmánek, ein angesehener tschechischer Schauspieler, Regisseur und Gründer des Bez zábradlí-Theaters, im Alter von 76 Jahren. Heřmánek, bekannt für seine einzigartige Stimme und sein Talent, hinterließ einen bleibenden Eindruck bei Generationen von Theater- und Filmpublikum.
Frühe Karriere und Theaterarbeit
Karel Heřmánek wurde am 17. Oktober 1947 in Prag geboren. Nach seinem Abschluss an der Janáček-Akademie für Musik und darstellende Kunst (JAMU) in Brünn im Jahr 1972 begann er seine Schauspielkarriere am Theater auf dem Seil (Divadlo Na provázku). Bald wechselte er zum Schauspielstudio in Ústí nad Labem und arbeitete mit Schauspielern wie Jiří Bartoška und Pavel Zedníček. Später engagierte er sich in den Prager Stadttheatern und im Theater an der Balustrade (Divadlo Na zábradlí), wo er bis zu dessen Schließung auftrat. Eine seiner bemerkenswertesten Theaterrollen war die des Dmitri in „Die Brüder Karamasow“, die ihm viel Lob einbrachte.
Filmkarriere und ikonische Rollen
Heřmánek gab sein Filmdebüt 1972 im Fernsehfilm „Mitten im Altweibersommer heulte ein Zug durch die Steppe“. Die 1980er Jahre markierten den Höhepunkt seiner Filmkarriere mit unvergesslichen Rollen wie dem des dämonischen Luzifer im beliebten Märchen „ Gib dem Teufel, was ihm zusteht “ und dem charismatischen Hubert Hrabě, bekannt als der schöne Hubert , in der gleichnamigen Komödie. Er spielte auch in Filmen wie „Das Schlangengift“, „ Der Tod des schönen Hirschen “ und dem Boxdrama „ Fäuste im Dunkeln“.
Die 1990er Jahre und das Bez zábradlí Theater
Nach der Schließung des Theaters an der Balustrade in den 1990er Jahren gründete Heřmánek das Bez zábradlí-Theater, wo er weiterhin als Schauspieler und Regisseur tätig war. Seine Frau Hana Heřmánková unterstützte ihn als Managerin. In dieser Zeit trat er in namhaften Filmen wie dem Oscar-prämierten „Kolya“, der Komödie „Thanks for Every New Morning“ und dem Drama „Boomerang“ auf.
Synchronsprecher und andere Beschäftigungen
Heřmáneks unverwechselbare Stimme machte ihn zu einem gefragten Synchronsprecher. Zu seinen Arbeiten gehörten Rollen im Animationsfilm „Findet Nemo“ und dem tschechischen Animationsprojekt „ Goat Story – Old Prague Legends“. Die Synchronisation wurde zu einem wichtigen Aspekt seiner Karriere und hier lernte er auch seine zweite Frau Hana kennen.
Persönliches Leben
Heřmánek war zweimal verheiratet. Aus seiner ersten Ehe hatte er zwei Töchter, Kristýna und Karolína, und aus seiner zweiten Ehe mit Hana Heřmánková drei Söhne. Obwohl er seine Familie sehr schätzte, sprach er selten öffentlich über sein Privatleben.
Karel Heřmáneks Vermächtnis im tschechischen Theater und Film wird für seine unverwechselbaren Rollen und seinen Beitrag zur Kunst in Erinnerung bleiben. Sein Einfluss wird auch künftige Generationen von Schauspielern und Zuschauern gleichermaßen inspirieren.