Bod obnovy, international bekannt als Restore Point, markiert einen bedeutenden Sprung nach vorne für das tschechische Kino, nicht nur in Bezug auf das Thema, sondern auch in Bezug auf die Umsetzung. Der Film spielt im Jahr 2041 und führt in eine Welt ein, in der die Wiederauferstehung nach einem unnatürlichen Tod ein Recht ist, das von der regelmäßigen Erstellung digitaler Backups der eigenen Persönlichkeit abhängt. Die Handlung verdichtet sich, als Agent Em einen Fall von verletzten Wiederherstellungsprotokollen übernimmt und der Wiederherstellungspunkt des Opfers auf mysteriöse Weise gelöscht wird.
Was Restore Point auszeichnet, ist seine ernsthafte, hochwertige Herangehensweise an Science-Fiction, ein Genre, das im tschechischen Kino oft zu wenig erforscht wird. Der Film wagt sich mutig in eine anspruchsvolle Erzählung und legt die Messlatte für audiovisuelle Qualität hoch. Der Film kann stolz auf seine eigenen Verdienste sein, ohne den oft verwendeten Vorbehalt „für einen tschechischen Film“.
Restore Point zieht Vergleiche mit der Erfolgsserie „Altered Carbon“ und behandelt ähnliche Themen wie Wiederbelebung und technologischen Fortschritt. Er weicht jedoch in seiner Erzählweise und Weltenbildung deutlich davon ab und schafft ein einzigartiges und gut durchdachtes Cyberpunk-Universum. Der Film vermeidet es, eine bloße Nachahmung zu sein, sondern geht seinen eigenen Weg mit einer ernsthaften Detektivgeschichte, die mit klassischen Unternehmensverschwörungsthemen durchdrungen ist. Erwarten Sie weniger Action und Nacktheit, aber eine komplexere Handlung, die ihre Erzählung intelligent schichtet und einen tiefgreifenden Einblick in die gesellschaftlichen Auswirkungen der Technologie bietet.
Der Film schwächelt in seiner dramatischen Umsetzung. Das Potenzial für kraftvolle Momente und Motive ist offensichtlich, geht aber bei der Umsetzung oft verloren. Die Enthüllungen sind etwas vorhersehbar und der Film hat Mühe, die Schwere bestimmter Situationen vollständig zu vermitteln. Dies könnte auf die relative Unerfahrenheit des Debütregisseurs zurückzuführen sein, der diese Fähigkeiten hoffentlich in zukünftigen Projekten verfeinern wird.
Auffällig ist, dass der Film sich zu sehr auf Paraphrasen ikonischer Genrefilme wie „Ghost in the Shell“, „Matrix“ und „Blade Runner“ verlässt. Diese Anspielungen erwärmen zwar die Herzen von Genrefans, wirken aber eher wie Krücken als wie Notwendigkeiten. „Restore Point“ könnte davon profitieren, seinen ursprünglichen mitteleuropäischen Cyberpunk-Stil konsequenter beizubehalten.
Trotz seiner Mängel ist Restore Point ein Film, den man feiern sollte. Er erreicht vielleicht nicht den Status eines Kultklassikers, aber er ist zweifellos ein Wunder des tschechischen Kinos. Man muss ihn unbedingt sehen, nicht nur wegen seines Unterhaltungswerts, sondern auch, weil er die Entstehung weiterer solch ehrgeiziger Projekte in der Region unterstützt. Der Film verdient 9/10 für seine bahnbrechende Leistung und dafür, dass er dem tschechischen Publikum etwas erfrischend Neues bietet.