Der Film „Brüder“ ist eine fesselnde Darstellung einer der umstrittensten Perioden der tschechischen Geschichte – der Ära des Kalten Krieges. Unter der Regie von Tomáš Mašín erzählt der Film die Geschichte der Brüder Josef und Ctirad Mašín, gespielt von Oskar Hes und Jan Nedbal, die zu Symbolen des Widerstands gegen das kommunistische Regime in der Tschechoslowakei wurden. Die Erzählung spielt in einer Zeit, als die Mašíns, inspiriert von ihrem Vater, einem Helden des Widerstands gegen die Nazis, eine Widerstandsgruppe gründeten, die zahlreiche Gewalttaten gegen das Regime verübte, was zu umfangreichen Ermittlungen und Verfolgungen führte.
In Tschechien gehen die Meinungen über die Taten der Brüder Mašín tief auseinander. Manche feiern sie als Helden, die gegen den Kommunismus gekämpft haben, andere kritisieren ihre Gewaltanwendung gegen Zivilisten. Es gibt auch eine Gruppe von Menschen, die sie als bloße Mörder betrachtet, eine Ansicht, die damals von der Kommunistischen Partei stark unterstützt wurde.
Persönlich bin ich mir der Komplexität dieses Themas bewusst und habe viel gelesen, um mir ein umfassendes Bild von den Gebrüdern Mašín zu machen. Ich behalte meine Meinung jedoch lieber für mich.
Was den Film selbst betrifft, so handelt es sich um ein technisch gut gemachtes Werk, das bereits vor seiner Premiere seine Anhänger und Kritiker fand und das Publikum sicherlich auch weiterhin spalten wird. Regisseur Tomáš Mašín hat einen Film geschaffen, der einseitige Verteidigungen und Diskussionen vermeidet und stattdessen eine generationsübergreifende Perspektive bietet. Der Film ist stellenweise äußerst fesselnd und behandelt Themen, die auch heute noch Debatten auslösen.
Der Drehbuchautor Marek Epstein gehört zu den besten tschechischen Drehbuchautoren und trotz einiger Herausforderungen gelang es ihm, ein starkes und überzeugendes Drehbuch zu schreiben. Der Film wurde sowohl in der Tschechischen Republik als auch international gut aufgenommen und ist auf jeden Fall sehenswert.
Um den Film noch spannender zu machen, ist Regisseur Tomáš Mašín ein entfernter Verwandter der Mašín-Brüder. Sein Ururgroßvater war der Bruder des Großvaters der Mašín-Brüder, was sie zu seinen Urgroßonkeln machte.
Darüber hinaus begleitete Josef Mašín den Regisseur persönlich auf ihrer Fluchtroute durch die ehemalige DDR. Obwohl der Regisseur Ctirad Mašín, der inzwischen verstorben ist, nie persönlich kennengelernt hat, verlieh diese persönliche Verbindung der filmischen Darstellung der Reise der Brüder Tiefe.