Ofka (Martha Issova) leidet unter einer seltsamen Lethargie: Während die meisten ihrer High-School-Klassenkameraden ihr Studium fortsetzen, weigert sie sich, den trügerischen Trost der Kindheit aufzugeben, der schnell zu einer erdrückenden Falle wird. Sie ist Verkäuferin in einem 24-Stunden-Laden, der ihrem Schwager Eda (David Novotny) gehört. Sie sieht verlorene Schicksale von Stamm- und Gelegenheitskunden und denen ihrer alten Freunde, die wie sie nur nachts leben. Gelegentlich besucht sie Freunde und trinkt Alkohol in einem Moldauhafen. Sie wandert mit einem fremden Mann, Ubr (Jiri Madl), durch die Straßen, der Dinge aus Mülltonnen ausgräbt und sie hoffnungslos liebt. Sie meidet Mira (Jan Dolansky), die sie nicht mehr liebt. Doch es wird klar, dass sie eines Tages der Kindheit Lebewohl sagen, die Grenze ihres Heimatbezirks überschreiten und anfangen muss, etwas in ihrem Leben zu unternehmen …
Die Oscar-nominierte Regisseurin Michaela Pavlatova setzt in ihrem zweiten abendfüllenden Projekt – der intimen Geschichte eines Mädchens zwischen Kindheit und Erwachsenenalter – auf die Authentizität und die interessante Umgebung des Prager Stadtteils Karlin. Im Film spielen außerdem Kristyna Novakova, Lenka Termerova, Vaclav Helsus, Igor Chmela und Simona Babcakova mit. Martha Issova und Jiri Madl wurden letztes Jahr beim Karlovy Vary IFF für ihre Leistungen ausgezeichnet. Der Film über fragile Freundschaft, Liebe und Hoffnung entstand nach dem Drehbuch von Irena Hejdova, die 2006 den Sazka-Preis im Rahmen des Tschechischen Löwen-Preises gewann.
Sowohl Issova als auch Madl spielen ihre Rollen absolut treffsicher. Ofka ist vom Leben völlig gelangweilt und Ubr ist ein großer Verrückter. Das Gefühl des Verlorenseins ist typisch für die Generation Y. Ich konnte es bei jeder Einstellung spüren, und als ich ihn zum zweiten Mal sah, wurde mir klar, dass nach der Revolution nur wenige wichtige Filme wie dieser in der Tschechischen Republik gedreht wurden. Als Angehöriger der sogenannten Generation Y konnte ich mich in dem Film identifizieren. Stimmt, mit jedem Schulabschluss oder Lehrabschluss wird automatisch ein Arbeitsplatz garantiert und als Bonuswohnung klingt das nach einer echten Hölle. Ich verstehe, dass die ältere Generation immer noch davon überzeugt ist, dass eine Universität gleichbedeutend mit einem angemessenen Arbeitsplatz ist, aber dieses Mal ist es leider anders.