Der Garten (Zahrada) ist eine poetische Komödie, die die unerwarteten Wendungen des Lebens einfängt. Der 1995 von Martin Šulík inszenierte Film wurde zu einer Sensation und gewann sechs Tschechische Löwen, darunter den Preis für den besten Film. Außerdem wurde er bei renommierten Veranstaltungen wie dem Prix Italia und dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary ausgezeichnet. Die Geschichte dreht sich um Jakub, einen Mann in den Dreißigern, dessen Leben auseinanderfällt. Er kämpft mit einer Affäre mit der verheirateten Tereza, findet keine Erfüllung in seinem Beruf und hat ständig Reibereien mit seinem Vater, mit dem er in einer Wohnung lebt. Von seinen wachsenden Problemen überwältigt, beschließt Jakub, sich in das verlassene Haus seines Großvaters auf dem Land zurückzuziehen, um Trost und eine neue Perspektive zu finden. Seine geplante kurze Flucht nimmt jedoch unerwartete Ausmaße an, als er einem mysteriösen Mädchen begegnet, das ihn in eine surreale Welt stürzt, in der Realität und Fantasie verschmelzen.
Der Film besticht durch seine visuelle Poesie, die skurrile Erzählweise mit philosophischen Untertönen verbindet. Er wird oft als eine Mischung aus Märchen, Parabel und „illustrierter Philosophiegeschichte“ beschrieben. Die Erzählung behandelt Themen wie Selbstfindung, Familiendynamik und Sinnsuche – all dies vor der Kulisse eines üppigen, bezaubernden Gartens, der zu einer eigenständigen Figur wird.
Roman Luknár liefert als Jakub eine überzeugende Darstellung ab und fängt die Verletzlichkeit und Verwirrung des Charakters nuanciert ein. Marian Labudas Darstellung von Jakubs Vater brachte ihm einen Tschechischen Löwen als bester Nebendarsteller ein und festigte damit den Status des Films als filmisches Juwel. Die Besetzung, darunter Zuzana Šulajová, Jana Švandová, Katarína Hrobárová-Vrzalová, Dušan Trančík, Ján Melkovič und Stanislav Štepka, verleiht dieser sorgfältig ausgearbeiteten Geschichte Tiefe und Charme.
Technisch gesehen ist „The Garden“ ein Meisterwerk subtiler Filmkunst. Šulíks Regie ist einfühlsam und gekonnt zugleich und bringt Form, Inhalt und Botschaft in Einklang. Die Einfachheit und der zurückhaltende Ansatz des Films wirken bisweilen gewollt und unterstreichen Šulíks ausgeprägten Sinn für absurden Humor. Dennoch bleibt die Umsetzung des Films überdurchschnittlich und bietet eine vielschichtige Erzählung, die sowohl unterhaltsam als auch zum Nachdenken anregt.
Obwohl „The Garden“ nicht ohne kleine Schwächen ist, ist er ein Film von außergewöhnlicher Qualität, der für seine poetische Atmosphäre, die herausragenden Darsteller und das wunderschöne Zusammenspiel von Bildern und Themen gefeiert wird. Er ist ein Beweis für die Kraft des unaufdringlichen Geschichtenerzählens und zieht das Publikum mit einer Mischung aus sanfter Komik und ergreifenden Lebensreflexionen in seine rätselhafte Welt.
Der Garten (Zahrada): Eine zarte Komödie über das mysteriöse Leben in einem Garten
