Letzte Woche nach dem Tod des Sängers Karel Gott wurde die tschechische Kultur von einem weiteren unglücklichen Ereignis heimgesucht. Vlasta Chramostova, eine Filmschauspielerin, Unterzeichnerin der Charta 77 und langjähriges Mitglied des Nationaltheaters, starb am Sonntag, dem 6. Oktober, im Alter von 92 Jahren.
Sie ist bekannt für ihre Rollen in Filmen wie The Cremator/Spalovac mrtvol oder Havel's Leaving /Odchazeni . „Ich habe drei Leben geführt – Schauspiel, Dissident und Rückkehr“, fasste sie kürzlich ihr Schicksal zusammen. Vlasta Chramostova war der Öffentlichkeit vor allem durch die Filme The Cremator/Spalovac mrtvol oder Sekal Has to Die/Je treba zabit Sekala bekannt. Seit 1991 ist sie Mitglied des National Theatre Drama Ensembles.
Im Jahr 1998 verlieh Präsident Vaclav Havel den Orden von TG Masaryk III. Verdienstklasse für Demokratie und Menschenrechte. Das Schicksal der Schauspielerin war von historischen Veränderungen geprägt. Zwischen 1941 und 1945 studierte sie am Staatlichen Konservatorium in Brünn, während der kommunistischen Ära spielte sie auf der ersten Bühne und in einer Reihe von Filmen wie „Roter Schein über Kladno“, der satirischen Komödie „Weiße Dame“ und „Spalovac Mrtvol“, gedreht von ihrem Ehemann , Kameramann Stanislav Milota (der im Februar dieses Jahres verstorben ist). Da sie die russische Besatzung ablehnte und die Charta 77 unterzeichnete, durfte sie nicht öffentlich auftreten. Sie spielte zu Hause für ihre Freunde das sogenannte Wohntheater. Nach November 1989 kehrte sie in die Szene zurück und drehte auch den Film Kure Melancholik oder den Fernsehfilm PF 77. Nach ihrer Rückkehr trat Chramostova auch in mehreren Serien wie Hrabenky und Vypravej auf. Oft erinnerte sie sich an Dokumentarfilme wie „Theater of Defiance“.
Vlasta Chramostova glänzte in den Rollen folgender Filme:
- 1955 Ruda zare nad Kladnem
- 1963 Wenn die Katze kommt/Az prijde Kocour
- 1965 Die weiße Dame/Bila Pani
- 1968 Objizdka – Regie: Josef Mach
- 1968 Der Kremator/Spalovac mrtvol
- 1997 Sekal muss sterben/Je treba zabit Sekala
- 1999 Kure Melancholie
- 2003 PF 77
- 2011 Leaving /Odchazeni