„Erotikon“ schließt die außerordentlich intensive Schaffensperiode des Regisseurs Machaty von 1926 bis 1929 ab, in der es ihm gelang, drei hochwertige Filme fertigzustellen. Der attraktive „internationale“ Name des Films und die internationale Besetzung, angeführt vom erfahrenen Olaf Fjord und der vom Regisseur aus Berlin geholten 21-jährigen Ita Rina, sollten eine geplante Aufwertung von Erotikon im Ausland unterstützen. Den bedeutendsten Beitrag zum zukünftigen Erfolg des Films leistete jedoch der talentierte Kameramann Vaclav Vich, der Machatys anspruchsvolle Vision der visuellen Form des Werks verwirklichen konnte.
Die Premiere fand in Carlsbad (Karlovy Vary) statt. Die Prager Premiere fand am 3. Januar 1930 statt. Der Film wurde 1933 in der tschechischen und deutschen Tonfassung mit der Musik von Erno Kostal wiederaufgeführt. Beide Versionen wurden deutlich gekürzt. Machaty ist ein Meister des Details, mit dem er die Charaktere auf einfache und präzise Weise charakterisiert. Unerwartet düster und in vielerlei Hinsicht überraschend zeitgemäß. Die Zeitlosigkeit aller Werke Machatys ist zweifellos erstaunlich. Ita Rina ist auch heute noch ein Idol, im Gegensatz zu vielen ihrer Zeitgenossen, die in den damaligen Konturen mittlerweile vielleicht schon etwas asexuell wirken. Tolle Musik von Klusak, anständiger Schnitt und fantasievolle Kamera.