Irrtum. Josefa Škvoreckého život první, 1924-1969 – Přibáň Michal (2024)

Nur wenige haben die Entwicklung der tschechischen Nachkriegsprosa so maßgeblich geprägt wie Josef Škvorecký. Sein Debütroman „Zbabělci“ rief 1959 bei kommunistischen Kritikern heftige Ablehnung hervor, doch bald wurde deutlich, dass dieses Buch die sozialistisch-realistische Ordnung in der tschechischen Literatur grundlegend und nachhaltig veränderte. In den 1960er Jahren unterhielt Škvorecký seine Leser mit Kriminalgeschichten und humorvollen Kurzgeschichten und präsentierte zudem einige Werke aus den 1950er Jahren, die er aus Sicherheitsgründen vor der Öffentlichkeit verbergen musste. Das Kernstück seines Schaffens bildeten lesenswerte, zeitgenössische Erzählungen, reich an Humor, Ironie und Sarkasmus, aber auch an Nostalgie, Melancholie und existenzieller Angst – und vor allem an schonungslosem, unsozialistischem Realismus. Der erste Band einer biographischen Monographie eines erfahrenen Literaturhistorikers verfolgt Škvoreckýs Leben und seinen kreativen Werdegang von seinen ersten literarischen Versuchen bis zu seiner Abreise ins Exil nach Toronto im Jahr 1969.