Obrazy jiné touhy – Ein Besuch in der Tschechischen Republik – Jackson Ladislav (2025)

Die Publikation basiert auf der Annahme, dass strukturelle Ungleichheiten und Diskriminierung gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen existieren und in der Vergangenheit sogar noch stärker ausgeprägt waren. Ihre Lebenserfahrung, geprägt von der Ablehnung ihres natürlichen sozialen Umfelds, Systems, der Politik, des Staates und seiner Institutionen, ist eine bedeutende und sogar unersetzliche Quelle kultureller Produktion. Die in vier Abschnitte unterteilten Kapitel des Buches präsentieren Interpretationen von Themen, Texten, Bildern und Designs, die queer gelesen werden können. Die Zeitlichkeit solcher Lesarten rückt in den Vordergrund, ebenso wie die Notwendigkeit, kanonische Qualitätsstandards der Hochkultur neu zu bewerten. Darüber hinaus gehen die Autor*innen der Frage nach, inwieweit sich Privatleben (sozial und sexuell) mit künstlerischem und literarischem Schaffen verbinden lässt, inwieweit queere Lebenserfahrung ein Vorteil und inwieweit sie ein Hindernis für den beruflichen Erfolg darstellt. Warum ist sie einerseits integraler Bestandteil der Lektüre und Interpretation von Werken nicht-heterosexueller Menschen, andererseits besteht kein kausaler Zusammenhang zwischen den Werken und den Lebensumständen?