Politica – Aristoteles (2011)

Die „Politik“ versammelt die Schriften Aristoteles’ (384–322 v. Chr.) zum gesellschaftlichen Leben und zur Organisation des bürgerlichen Zusammenlebens. Es handelt sich um eine Sammlung kleinerer Abhandlungen von überraschender thematischer Vielfalt, präsentiert mit der für das aristotelische Denken charakteristischen Schärfe und Tiefe. Platons Schüler beginnt mit der Analyse der Grundstrukturen der Gesellschaft, in der die Stadt die vollkommenste Errungenschaft darstellt: Der Mensch wird als bürgerliches Wesen, zūon politikón, definiert, und über Familie, Stamm und Dorf erhebt sich die Polis als autarker Bereich der Kultur und des glücklichen Lebens. Nach einer Betrachtung der verschiedenen Regierungsformen zeigt er sich als Befürworter einer gemäßigten Demokratie, des Mittelstandes, der Gewaltenteilung und einer gemischten Verfassung. Anschließend beschreibt er die Merkmale, die den Bürger in seiner Teilnahme an gemeinschaftlichen Aufgaben auszeichnen, und betont die Bedeutung der Bildung für den Erhalt und die Verbesserung dieses würdevollen und freien Lebens. Aristoteles, von gemäßigter und liberaler Gesinnung, verteidigt die zivilisatorischen Errungenschaften der hellenischen Polis, ihren begrenzten Humanismus und ihre sichere und einladende Ordnung gegen die Gefahren von Revolution und Chaos. Dies ist durchaus berechtigt.