Nový zákon pohledem cestovatele – Havelka Ondřej (2019)

Während das Alte Testament größtenteils von einer Reise handelt und implizit das Wesen des Wanderns offenbart, führt uns das Neue Testament durch eine abenteuerliche Reiseerzählung auf dramatische Weise in eine völlig neue Realität der Pilgerfahrt ein: Es lädt uns zu einer Reise auf radikal neue Weise ein, zu einer Reise in der Nachfolge des gekreuzigten Messias, zu einer Reise durch die Zeit, die in die Ewigkeit führt; es lädt uns zu einer völlig neuen und höchsten Dimension der Reise ein: Es ist eine Reise vom Tod zum Leben, von der Sklaverei zur Freiheit, vom Nichts zur Nähe Gottes und zur Teilhabe am inneren göttlichen Leben; es ist eine absolute Reise für den Menschen – das Ziel dieser Reise ist das himmlische Jerusalem, das nicht auf der Weltkarte verzeichnet ist, und doch führt diese Reise durch Welt und Zeit. Der erste christliche Pilger, der sich auf diese wunderbare Reise begab, Paulus von Tarsus, wurde vielleicht zum berühmtesten Reisenden der Welt, und sein Reisebericht, der ein integraler Bestandteil des Neuen Testaments ist, ist auch nach zweitausend Jahren der meistgelesene aller Pilgerberichte der Weltgeschichte. Die ältesten Texte des Neuen Testaments wurden von einem Pilger auf einer abenteuerlichen Reise verfasst, und die gesamte Bibel lässt sich mit großem Gewinn als Reisebericht lesen – sie ist der beste, tiefgründigste und wertvollste Reisebericht von allen. Das Christentum ist wahrlich eine Pilgerreligion, und seine Theologie ist von östlichen Einflüssen geprägt.