Ovace nevlídnosti – Lauerová Sylva (2012)

Ode an die Unfreundlichkeit – eine willkürliche Wortkombination? Huldigt die umstrittene tschechische Schriftstellerin und Dichterin in ihrem neuen Gedichtband der Unfreundlichkeit? Öffentlich und enthusiastisch? Oder provoziert sie erneut, indem sie die Lesenden in ihre düsteren und schmerzhaften Bilder hineinzieht, um ihnen zu helfen, die Schönheit des Augenblicks in den einfachsten Dingen zu entdecken, wie im Flug der Vögel? Oder huldigt uns die Unfreundlichkeit selbst? Für unsere Fehler und unser zielloses Umherirren? Kann man einen düsteren und abweisenden Zustand überhaupt feiern … nicht nur in unserem Geist? Vielleicht nur als Warnung, dass er uns verschlingen wird, wenn wir es zulassen. Die Dichterin und Schriftstellerin Sylva Lauerová hält hartnäckig an ihrer extremen kreativen Polarität fest, und nach dem kommerziellen Erfolg ihres Romans „Jumaroro“ (Sommer 2011) zieht sie sich in der Sammlung „Ode an die Unfreundlichkeit“ erneut in die Hülle ihrer poetischen Intimität zurück. Dieser zweite eigenständige Gedichtband der umstrittenen tschechischen Literaturszene, einer gebürtigen Brünnerin, die teilweise im Ausland lebt, versammelt Gedichte aus den Jahren 2010 bis 2012. Der paradoxe Titel „Ode an die Unfreundlichkeit“ deutet bereits Richtung und Inhalt der Verse an, die schmerzhafte und depressive Themen behandeln. Lauerová blendet oberflächliche, weltliche Themen bewusst aus; Gegenstand ihrer Dichtung wird die menschliche Seele.