Auf Wiedersehen, gutes Mädchen! - Jak se zbavit syndromu hodné holky a začít žít – Zenina Myriam (2025)

Sie ist so formbar wie Knete. Sie ist immer verfügbar, kann nicht Nein sagen, meidet Konflikte und versucht stets, sich anzupassen und es allen recht zu machen. Um von anderen gemocht und anerkannt zu werden, unterdrückt sie ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle. Ihre Wünsche und Bedürfnisse sind ihr gleichgültig; die Interessen anderer stehen an erster Stelle.
Das ist das „brave Mädchen“ – eine Frau, die es allen recht machen will, weil sie Angst hat, für niemanden etwas zu sein. Tief in ihrem Inneren fragt sie sich ständig: Bin ich gut genug? Mögen sie mich? Schätzen sie mich? Würdigen sie mich? Andere wissen das genau, und so wird das brave Mädchen – sowohl privat als auch beruflich – oft zu einem leichten Opfer für Manipulatoren.
Das Leben eines braven Mädchens ist zerrissen, hin- und hergerissen zwischen dem, was sie wirklich sein möchte, und dem, was andere von ihr erwarten.
Das brave Mädchen weiß nicht, wer sie wirklich ist. Sie verliert sich in den Ideen, Wünschen und Träumen anderer. Als Kind war sie das „brave kleine Mädchen“ – dasjenige, das „ihre Eltern glücklich macht“. Sie war immer „lieb“, „benahm sich nicht daneben“ und leistete nie Widerstand. Ihre Identität wurde vom Bild des braven Mädchens geprägt.
Das brave Mädchen ist wie jemand, der in einem Wartezimmer festsitzt: Sie wartet auf Liebe, auf Anerkennung, auf die Meinung anderer. Sie sieht weder die Türen, die nach draußen führen, noch das Fenster, durch das sie einen Blick ins Leben erhaschen könnte …