Král Sobol aneb Putování Mórice Beňovského – Rufin Jean-Christopher (2023)

Das Thema des Romans ist die Lebensgeschichte des aus der Slowakei stammenden Weltenbummlers und Aufklärers Móric Beňovský (1746–1786). Der Autor ließ sich von dessen umfangreichen Memoiren inspirieren, die er in den 1780er Jahren verfasste und die 1790 erstmals veröffentlicht wurden, als sie zu einem weltweiten Bestseller avancierten. Die Rahmenhandlung des Romans bildet die Erzählung des Protagonisten und seines Begleiters während eines Besuchs bei Benjamin Franklin. Die lebendige Schilderung ihrer Lebensgeschichten – von einer schwierigen Kindheit über die Teilnahme am polnischen Kampf gegen die russische Besatzung, die Gefangenschaft und die Zeit in einer Strafkolonie in Sibirien bis hin zur Flucht und einer beschwerlichen Reise von Kamtschatka um China nach Europa – führt schließlich zum Grund ihres Besuchs: Nachdem er sich in Madagaskar niedergelassen hatte, gelang es Beňovský, die einheimische Bevölkerung zu versöhnen, die ihn sogar zum König ausrief. Ursprünglich war er jedoch im Auftrag des französischen Monarchen auf die Insel gekommen, der das Gebiet unterwerfen wollte, um es als Quelle für Bodenschätze und vor allem Sklaven zu nutzen. Beňovský suchte Franklins Hilfe und Unterstützung. In Madagaskar sah er die Chance, die Ideen der Aufklärung zu verwirklichen, die einheimische Bevölkerung nicht zu unterwerfen und ihr – und damit sich selbst – stattdessen die Freiheit zu gewähren.