Beschreibung
Die Geschichte der Sint-Familie von Jan Hauer, deren Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, führt die Leser in eine Welt ein, die durch den Völkermord im Zweiten Weltkrieg beinahe ausgelöscht wurde. Jan Hauer (1947–2022) wurde als Sohn von Eltern geboren, die ihre engsten Angehörigen, darunter ihre Kinder aus der Vorkriegszeit, in den Konzentrationslagern Lety u Písku und Auschwitz-Birkenau verloren hatten. Gemeinsam mit seinem Vater suchte er nach ihrem Schicksal, hörte den Erzählungen der älteren Generation zu und sammelte später alte Familienfotos und historische Dokumente. Das Ergebnis seiner langjährigen Bemühungen ist ein reichhaltiges persönliches Archiv, eine einzigartige Fotosammlung und umfassende genealogische Kenntnisse über die Familien, die er als seine eigene betrachtete. So öffnet sich erstmals ein Fenster zur Gemeinschaft der tschechischen Sinti. Obwohl die Sint-Familien die Geschichte der tschechischen Länder über Jahrhunderte mitgestaltet haben und ihre historischen Wurzeln sie fest mit den Ländern Mittel- und Westeuropas sowie Übersee verbinden, mussten ihre Nachkommen vor dem Hintergrund der neuen, kommunistischen Tschechoslowakei hart darum kämpfen, ihr ursprüngliches Leben wiederaufzubauen. Daher ist das Buch „Mein Volk“ nicht nur eine Hommage an das Leben und die Hoffnung, sondern regt auch zur Reflexion über die dunklen Seiten der tschechischen Geschichte an.

