Římské právo v občanském zákoníku – Skřejpek Michal (2017)

Das tschechische Zivilgesetzbuch von 2012 stellt in gewisser Weise eine Rückkehr zu den Wurzeln dar. Nach zwei Vorgängergesetzbüchern von 1950 und 1964, deren Inhalt auf volksdemokratischen und sozialistischen Ideologien basierte, besinnt sich das neue Zivilgesetzbuch auf die Wurzeln des tschechischen Privatrechts. Diese Wurzeln sind historisch vor allem mit dem österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch von 1811 verbunden, dessen Inhalt jedoch aus einer breiteren Tradition kontinentaleuropäischer Rechtskultur – dem römischen Recht – entstammt. In dem vorliegenden Buch untersucht ein Kollektiv von Rechtswissenschaftlern mit Schwerpunkt auf römischem Recht den tatsächlichen Einfluss des römischen Rechts auf das neue tschechische Privatrecht, insbesondere auf dessen eigentumsrechtliche Bestimmungen. In kurzen Kommentaren vergleichen die Autoren einzelne Bestimmungen des neuen tschechischen Zivilgesetzbuchs mit römischem Recht aus der Zeit vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. Sie ergänzen ihre Interpretationen durch Übersetzungen von Originalquellen, die die Ähnlichkeiten und Unterschiede zum römischen Recht dokumentieren. Sie zeigen damit, dass trotz des beträchtlichen zeitlichen Abstands und des technologischen und sozialen Fortschritts das Erbe des römischen Rechts, eine der Säulen der europäischen Rechtskultur, weiterhin lebendig ist und Potenzial für die Gesetzgebung sowie für deren Anwendung und Auslegung in der heutigen Zeit bietet...