Čínská hra o dvou tazích – Novotný František (2024)

Der Autor macht keinen Hehl aus seiner Absicht, den Leser zu provozieren – er will bei jenen, die um die Zukunft Europas bangen, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit wecken und gleichzeitig die anderen aufrütteln. Die Geschichte spielt in der nicht allzu fernen Zukunft der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts. Europa, gezeichnet und geschwächt durch jahrelange, erfolglose Versuche, den Planeten vor dem Klimawandel zu retten, wird unter dem Vorwand einer humanitären Mission von der chinesischen Armee besetzt. In der ersten Geschichte begleitet man eine Gemeinschaft streitender Senioren, die vor dem chinesischen Großen Bruder in die Brdy-Wälder geflohen sind und versuchen, sich in einer Karawanenkolonie das Nötigste zum Leben zu sichern. Doch nicht alles ist, wie es scheint; nicht alle Senioren sind menschlich, und nicht jeder möchte seine Tage friedlich fernab der „Chinesen“ verbringen, denn auch hier spielt sich eine Ebene des chinesischen Machtspiels ab. Der folgende Roman spielt etwa zehn Jahre später. Auch hier ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Ermittelt Leutnant Filip Frýdl von der Prager Polizei gegen einen Serienmörder oder wird er selbst untersucht? Ist er nur eine Spielfigur in einem komplexeren Machtspiel? Ist die Reise flussaufwärts auf der Moldau nach Südböhmen, wo die Menschen lieber in der Zone leben – einem Gebiet, das durch den radioaktiven Niederschlag der Explosion des Atomkraftwerks Temelín verseucht ist –, das Risiko einer Ansteckung wert?