Habsburská šlechta – Županič Jan (2023)

Jahrhundertelang repräsentierte der Adel die traditionelle Führungsschicht der europäischen Gesellschaft, und in früheren Zeiten waren mit der Zugehörigkeit zu diesem Stand bedeutende Privilegien in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verbunden. Nach der Verabschiedung der Verfassung und der Etablierung der Gleichheit vor dem Gesetz in der Donaumonarchie, zu der auch die böhmischen Länder gehörten, wandelte sich der Adel Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch zu einer besonderen staatlichen Ehre, die sich von anderen vor allem durch ihren erblichen Charakter unterschied. Vielleicht aus diesem Grund behielt der Adelstitel weiterhin hohes Ansehen, und viele einflussreiche und wohlhabende Persönlichkeiten zögerten nicht, sich um ihn zu bemühen. Doch wie konnte man diese Ehre erlangen? Welche Rolle spielten Verdienste, welche Geld? Konnte man den Adelstitel verlieren? Konnten nur Christen dem Adel beitreten oder auch Angehörige anderer Glaubensrichtungen? Wie war der Adel zur Zeit des österreichischen Kaiserreichs hierarchisiert? Gab es Unterschiede zwischen alten und neuen Adelsfamilien? Dies sind nur einige der Fragen, die dieses Buch – das erste seiner Art – beantwortet. Die Publikation wurde 2024 vom Tschechischen Literaturfonds als bestes Buch im Bereich Wissenschafts- und Fachliteratur mit dem Josef-Hlávka-Preis und im selben Jahr auch mit dem Miroslav-Ivanov-Preis ausgezeichnet.