Démoni s andělskými křídly – ​​Tesař Antonín (2022)

Antonín Tesař, ein Mann, der auf den ersten Blick schüchtern und zurückhaltend wirkt, fand sich 2017 zufällig unter den drei Autoren der Ausstellung „Provokateure der tschechischen Fotografie“ wieder. Zu Beginn des dritten Jahrtausends provoziert er ebenso stark wie Jan Saudek seit den 1970er Jahren und Taras Kuščynskyj ein Jahrzehnt zuvor. Alle drei wagten es, mit ihren Arbeiten deutlich von der Norm abzuweichen, etablierte Konventionen zu brechen und zu provozieren. Während Kuščynskyj dies tat, indem er die romantische Verbindung zwischen der nackten Schönheit der Frau und der Natur feierte und Saudek die zur Schau gestellte Animalität der Menschheit, bewegt sich Tesař durch ein Universum eigentümlicher Perversion, in dem Leben und Tod, Schmerz und Lust, Normalität und Andersartigkeit, Körperlichkeit und Spiritualität, ja sogar Ekel und Schönheit ineinanderfließen und auf eine irritierend schockierende Hybridität zusteuern. Und obwohl die Werke aller drei Künstler stark gegensätzliche Reaktionen hervorrufen, ist Antonín Tesař ein Paradebeispiel für einen Künstler, der entweder ein klares Gefühl des Ekels oder das genaue Gegenteil auslöst. Nichts dazwischen. Die Bilder von Antonín Tesař heben sich aus der breiten Masse zeitgenössischer inszenierter Fotografien, nicht nur in Tschechien, durch etwas schwer Beschreibbares, aber Dringendes ab. Als wären sie alle von einem eigentümlichen Gespenst der Sterblichkeit umhüllt. Bedrohtes, begrenztes Leben …