Vlak osamělého muže – Waltari Mika (2018)

Der finnische Schriftsteller Mika Waltari (1908–1979) erlangte weltweite Berühmtheit mit seinem im alten Ägypten spielenden Roman „Der Ägypter“. Dabei besuchte Waltari Ägypten nie – weder vor noch nach der Veröffentlichung des Romans. Stattdessen bereiste er ausgiebig andere Länder, in denen seine Romane angesiedelt sind. In seinem 1929 erschienenen Buch „Der Zug des einsamen Mannes“ beschreibt der junge Mika Waltari seine erste große Reise durch Europa. Er reiste von Helsinki über Berlin, Prag (das ihn überraschenderweise eher wenig beeindruckte), Wien, Budapest, Belgrad und Sofia nach Istanbul und von dort über Dubrovnik, Rom und Paris zurück nach Hause. Es ist eine fesselnde Schilderung Europas, das zehn Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs noch immer voller Hoffnungen und Illusionen war, und zugleich ein berührendes Tagebuch der emotionalen und kreativen Suche eines jungen Mannes. Zwanzig Jahre später unternahm Waltari eine ähnliche Reise, über die er in dem Buch „Reise nach Istanbul“ (2003 bei Hejkal auf Tschechisch erschienen) schrieb. Mehrere seiner großen historischen Romane spielen in Istanbul, darunter „Der dunkle Engel“, „Das blutige Bad“ und insbesondere „Der glückliche Stern“, eine der eindringlichsten modernen Darstellungen des zerstörerischen Totalitarismus. „Der Zug des einsamen Mannes“ erscheint erstmals auf Tschechisch (übersetzt von Markéta Hejkalová), und Tschechisch ist…