Kurzgeschichten – Ely Wes (2023)

Für Patienten auf der Intensivstation und ihre Angehörigen retten hochentwickelte Technologien Leben von Menschen mit Lungen-, Herz-, Nieren- und anderen Organversagen. Während die Maschinen laufen, müssen die Patienten in der Regel sediert werden, um Schmerzen und Unbehagen zu vermeiden. Längere Immobilisierung, medikamenteninduzierte Bewusstlosigkeit und Eingriffe in den Körper fordern jedoch ihren Tribut in Form von Nervenschäden, Muskelschwäche, schweren Infektionen und sogar einer bestimmten Form kognitiver Beeinträchtigung, dem sogenannten Delir, das auf der Intensivstation auftritt. Die Rückkehr in den Alltag kann dann mühsam, wenn nicht gar unmöglich sein. Die Betroffenen überleben zwar, sind aber nicht in der Lage zu arbeiten, Sport zu treiben, sich zu amüsieren oder sich gut auszuruhen und zu schlafen. Sie leiden unter Erschöpfung, Schmerzen, Depressionen, Gedächtnis- und Urteilsstörungen, ihre Emotionen sind gestört und ihre Lebensqualität ist beeinträchtigt. Wie lassen sich diese unerwünschten Folgen der lebensrettenden Intensivmedizin beseitigen oder zumindest minimieren? Wie kann die Würde schwerkranker Patienten gewahrt werden, sodass nicht nur ihr Körper, sondern auch ihre Seele geschützt wird? Wie können sie unversehrt und lebensfähig an ihre Angehörigen übergeben werden? Und wie können die Familien der Patienten die Ärzte dabei unterstützen? Die Suche nach Antworten stand für den Intensivmediziner Prof. Ely während seiner gesamten beruflichen Laufbahn im Mittelpunkt. Die Gründe dafür…