Den byl pro mě krátkej – Fečová Olga (2022)

Sie wuchs im Herzen des stalinistischen Prags auf. Schon als Kind zündete sie Gaslaternen auf der Karlsbrücke an, wusch Wäsche in der Moldau und holte Milch mit einem Krug. Bei ihren Besuchen in der Ostslowakei, wo sie während des Krieges geboren wurde, erlebte sie familiären Zusammenhalt und die unvergessliche Atmosphäre von Erzählabenden und musikalischen Zusammenkünften. Sie entwickelte einen tiefen Respekt vor den Traditionen ihrer Vorfahren und gab diesen über Jahrzehnte unermüdlich weiter. Die Roma-Ikone Olga Fečová präsentiert ihr Leben in einem Buch, das die Geschichte der Roma im tschechoslowakischen Kontext aus der Perspektive ihres persönlichen Schicksals erzählt. In klarer Sprache schildert sie ihre Begegnungen mit den eigenwilligen Bewohnern einer untergegangenen Welt traditioneller Siedlungen, altstädtischer Balkone und provisorischer Kolonien im Grenzgebiet und offenbart dabei scheinbar beiläufig ihren intellektuellen Horizont. Nach und nach entsteht vor uns das Bild einer starken Persönlichkeit, einer Frau mit unbezwingbarer Energie, die aufgrund ihrer Prinzipien und ihres Altruismus zu einer charismatischen Persönlichkeit für ganze Generationen von Roma wurde.