Pravá ruka KH Franka - SS-Standartenführer Robert Gies v protektorátu – Hruška Emil (2019)

Es stimmt, dass K. H. Frank von 1939 bis 1945 de facto Herrscher des Protektorats Böhmen und Mähren war. Während dieser Zeit bemühte er sich vergeblich, die ihm von Hitler vorgegebene politische Linie – die Wahrung größtmöglichen Friedens im anvertrauten Gebiet und die Sicherstellung der Rüstungsproduktion – sowohl durch harte Repressionsmaßnahmen als auch durch eine Politik der Nachgiebigkeit strikt durchzusetzen. Frank hätte seine Rolle jedoch ohne die Unterstützung des hochrangigen SS-Offiziers Dr. Robert Gies, seines persönlichen Sekretärs und späteren Leiters des Ministerialamtes, nicht erfüllen können. Gies, ein Mann Heydrichs, war eine einflussreiche Figur im Hintergrund, eine wahre „graue Eminenz“, die auch als Franks „böser Geist“ bezeichnet wurde. Zeitzeugen und Historiker sind sich einig, dass Gies an allen wichtigen Aktionen und Maßnahmen Franks beteiligt war und auch hinter der Erstellung wichtiger, von Frank unterzeichneter Memoranden für die Nazis stand, darunter eines zur „Endlösung der Tschechenfrage“. Robert Gies war letztlich besser über die Ereignisse im Protektorat informiert als K. H. Frank selbst, und seine tatsächliche Macht war immens. Gies stand auch hinter den sogenannten Säuberungsmaßnahmen, die die Nazis am Ende des Krieges durchführten, überwachte die Vertuschung des „Štěchovice-Archivs“ und wusste zweifellos, wohin Gegenstände aus Prag gebracht wurden.