Rozdělený ostrov - Studená válka a „kyperská otázka“ v letech 1960-1974 – Koura Jan (2019)

Die Bewohner der Mittelmeerinsel Zypern, die seit 1925 britische Kolonie war, strebten nach dem Zweiten Weltkrieg intensiv nach Unabhängigkeit. Allerdings gab es unterschiedliche Ansichten zum Dekolonisierungsprozess, nicht nur unter den auf der Insel lebenden Griechen und Türken, sondern auch in ihren jeweiligen Mutterländern und in Großbritannien. Ab Mitte der 1950er-Jahre eskalierte der Konflikt zwischen griechischen und türkischen Zyprioten so weit, dass er nicht nur die griechisch-türkischen Beziehungen, sondern auch die Lage im östlichen Mittelmeerraum, einem strategisch wichtigen Gebiet im Kontext des Kalten Krieges, negativ beeinflusste. Nach der Unabhängigkeit Zyperns im Jahr 1960 rückte die Lage auf der Insel in den Fokus der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, die – gemeinsam mit der Tschechoslowakei – Waffen an die Insel lieferten und so die politische Instabilität weiter verschärften. Diese führte schließlich 1974 zur Teilung Zyperns in einen griechischen und einen türkischen Teil. Die vorliegende Monografie zielt darauf ab, die internationale Dimension des Zypernkonflikts anhand kürzlich freigegebener Archivmaterialien neu zu bewerten, ohne dabei die Aktivitäten der Ostblockstaaten auf der Insel, insbesondere der Tschechoslowakei, außer Acht zu lassen.