Tenkrát U Terflerů – Motýl Petr (2022)

Motýls Prosa im Gasthaus „U Terflerů“ ähnelt beispielsweise Jaroslav Hašeks „Geschichte des milden Fortschritts innerhalb der Grenzen des Gesetzes“ oder Pavel Řezníčeks „Sterne von Kvelb“. Es ist ein Text, der Ereignisse in der literarischen Gesellschaft schildert, vor allem das, was geschah, wenn sich die Teilnehmer der Erinnerungen in Kneipen trafen. Genauer gesagt, in Motýls Gasthaus „U Terflerů“ im Prager Stadtteil Smíchov. Wie bei Hašek und Řezníček sind auch Motýls Erinnerungen nur teilweise real, und Mystifizierung, Übertreibung und Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Motýls Figuren sind teils mit Pseudonymen versehen oder gänzlich fiktiv, während einige ihre echten Namen behalten, und bei diesen Figuren hält sich Motýl enger an die Realität. Der Text ist humorvoll, Lachen und Kneipengeschichten bilden seine Grundpfeiler. Die gesamte Prosa lässt sich nur aus der Perspektive der Karnevalskultur und als Bild der untergegangenen tschechischen Kneipenwelt als einzigartiges Volksleben betrachten. Gleichzeitig kann der Text aber auch als Metapher für die Situation der tschechischen Gesellschaft in den 1910er Jahren gelesen werden.