Roztrhej to a začni znovu - Postpunk 1978-1984 – Reynolds Simon (2021)

Das Buch erkundet die wilde, experimentierfreudige Musik, die nach dem Punk entstand. Der renommierte Musikjournalist Simon Reynolds würdigt den futuristischen Geist von Joy Division, Gang of Four, Talking Heads, Devo und anderen Bands, der zu unzähligen Innovationen in Musik, Texten, Performances und Stil führte und sich bis in die frühen Achtzigerjahre mit Videos fortsetzte – beispielsweise der raffinierte Synthie-Pop von Human League, Depeche Mode und Soft Cell, deren Erfolg mit dem Aufstieg von MTV zusammenfiel. Ein roter Faden des Buches ist das Thema der Kontinuität der damals bereits verstummten Punk-Explosion. Es geht jedoch weniger um das Erbe des Punk als Musikstil; viel wichtiger ist sein etabliertes Ethos, das Bestreben, den Fallen des etablierten Musikbusiness mit einem DIY-Ansatz zu entkommen – musikalisch ging es vielmehr darum, wie es nach der Punk-Ära weitergehen sollte. Zeitweise erwogen wir, den Begriff Post-Punk durch den Begriff New Wave zu ersetzen, der tschechischen Zeitgenossen vertrauter ist. Es stimmt, dass dieser Ausdruck hier lange Zeit verwendet wurde und sich der Begriff Post-Punk später als anderswo durchsetzte. Wir stießen jedoch bald auf zwei wichtige Einwände. Erstens lassen sich Industrial-Bands oder beispielsweise The Residents oder Birthday Party nur schwer dem New Wave zuordnen. Und was ist mit den New Yorker Bands, die den Begriff No Wave gegen New Wave verwendeten?