Stavitelé – Štorm František (2020)

Eine Hommage an Handwerker, die keine sind. Kreative Geister. Ein illustriertes Bautagebuch. Die Pflicht zum Führen eines Bautagebuchs ist gesetzlich vorgeschrieben. Kein Wunder also, dass Künstler darin technische Daten mit ihrer Fantasie vermischen. Irrationale Ideen haben mehr Dringlichkeit als ein trockener Arbeitsbericht. Die Hälfte des Buches besteht aus 36 Zeichnungen im 20 cm großen Quadrat, angefertigt mit Zimmermanns-, Maurer- und Schreinerbleistiften: Geometrisch universelle, geflieste Gucklöcher eröffnen einen etwas skurrilen Blick auf den Bauprozess in Südböhmen. František Štorms Buch „Bauarbeiter“ ist eine lose Sammlung von Alltagsnotizen und inneren Empfindungen während der Renovierung eines alten Hauses, dessen Hauptteil derzeit in ein Atelier umgewandelt wird. Die Vorfreude auf einen kreativen Raum weckt eine Reihe farbenfroher Ideen, die in einem Illustrationszyklus festgehalten werden. Vor dem Hintergrund des banalen Landhauslebens entfalten sich existenzielle Dramen, verstärkt durch Besuche seltsamer Wesen auf der Baustelle. Der Autor identifiziert sich mit dem Haus und sieht die Fertigstellung des Baus als Heilung der Narben, die von Baggern, Hämmern und Sägen stammen. Ein Künstler, der durch die Umstände zur körperlichen Arbeit gezwungen wurde, wird am Ende der Tortur mit neuer Inspiration belohnt, die aus unerwarteter Richtung kommt – von den Bauarbeitern selbst.