Houby z Yuggothu / Pilze aus Yuggoth – Lovecraft Howard Phillips (2019)

Die Gedichtsammlung „Fungi from Yuggoth“ ist ein außergewöhnliches Werk. Sie ist die einzige bekannte Gedichtsammlung Lovecrafts. Sie besteht aus einem Kranz von Sonetten, 36 thematisch und erzählerisch miteinander verbundenen Texten, stilistisch zwischen Petrarca und Shakespeare angesiedelt, die größtenteils innerhalb von neun Tagen um die Jahreswende von 1929 zu 1930 entstanden. Heute fungiert sie sowohl als Metatext – also als thematisch und bildhaft von anderen, vorangegangenen Prosatexten Lovecrafts abgeleitete Poesie – als auch als Prototext, der Motive und Bilder für die weitere Verwendung liefert. Die direkten und indirekten Bezüge verweisen nicht nur auf H. P. Lovecraft, sondern auch auf seine Zeitgenossen im Horrorgenre, wie Lord Dunsany oder Robert W. Chambers. Die Sammlung entstand in einer Zeit, als sich Lovecrafts fiktive Welt entwickelte, Gestalt annahm und konkreter wurde – doch sie war keineswegs vollendet. Die einzelnen Gedichte der Sammlung sind kunstvoll gestaltet, erzählerisch, miteinander verbunden und bauen aufeinander auf, sodass das Buch letztendlich eher den Eindruck einer Geschichte als den eines poetischen Werkes in Sonettform vermittelt. Die Pilze sind Lovecrafts Prosa näher, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Das Buch erscheint zweisprachig, und jedes Gedicht wird von Illustrationen von František Štorm begleitet.