Space Ennui – Scum Green (2017)

Sie versprechen uns, dass wir bald zum Mars fliegen werden. Und dass es wunderbar sein wird. Sowohl private Unternehmen als auch nationale Raumfahrtagenturen versprechen das. Strahlende Zukunft. Sicher. Ziky ist bereits zum Mars geflogen. Als Gefangener. Er ist tief unter der Erde in ihren Verliesen eingesperrt. Und es sieht ganz und gar nicht so aus, als wolle der rote Planet ihn tröstend aufnehmen. Es wird eher ein Krieg sein. Ein Kampf ums Überleben. Keine Langeweile hier. Vielmehr das Schicksal, sich ständig aus Schwierigkeiten befreien zu müssen. Wie wird Ziky mit den aggressiven Höllenwesen fertigwerden? Mit anderen mörderischen Monstern aus verschiedenen Ecken des Universums? Und was wird er mit dem kleinen Mädchen Sara tun? Nach „Nuselský Punk“ präsentiert dessen Autor Green Scum Punk auf dem Nachbarplaneten. Mars ist in seiner Darstellung ein weiteres Opfer des menschlichen Machtstrebens, ein Beweis dafür, dass die Qualen der menschlichen Seele nicht nur durch ein kleines Verlies, sondern auch durch den unendlichen Raum hervorgerufen werden können. Gleichzeitig spiegelt der Stil kurzer, abrupter und vulgärer Sätze sowie die Fülle an Actionszenen, in denen der permanent wütende Protagonist und Erzähler mit dem Leben ringt, treffend die zersplitterte Nervosität unserer Gegenwart wider. Für Ruhe, geschweige denn Langeweile, bleibt keine Zeit. Das Leben hat sich in ein hektisches Actionspiel verwandelt, in dem die nächsten Züge nicht vom Können des Spielers, sondern von der sich ständig verändernden Umgebung bestimmt werden. Ein Test für Reaktionsfähigkeit und Scharfsinn.