Od Amstronga k Bécaudovi – Legendy světové hudby v Československu / Jak nás změnily a my změnili je – Bystrov Michal (2022)

Veni, vidi… Das Buch, an dem der Autor über zehn Jahre arbeitete, ist weit mehr als nur eine Rekonstruktion von zwanzig Besuchen legendärer Weltmusiker in der Tschechoslowakei zwischen 1928 und 1989. Die Erzählung über diese (oft widersprüchlichen) Künstler, die buchstäblich aus einer anderen Welt kamen, die Realität vor Ort für einen Moment erlebten und sich innerlich mit ihr auseinandersetzen mussten, besitzt eine viel umfassendere soziale, kulturelle und politische Bedeutung. Der vermeintliche Diener des kommunistischen Regimes, Paul Robeson, der irregeleitete und später geläuterte Yves Montand, die scheinbar apathischen Louis Armstrong und Duke Ellington gegenüber der Repression, der taktisch versierte Gilbert Bécaud, der in Amerika geächtete und hierzulande für seine Ideale verspottete Pete Seeger oder der von Dämonen geplagte Johnny Cash – sie alle befanden sich in einer Zeit der Anspannung auf tschechischem Boden, während weder Publikum noch Kritiker ihre komplizierten persönlichen Situationen beachteten. Michal Bystrov betrachtet diese Ereignisse von beiden Seiten und sinniert darüber, wie legendäre Musiker uns veränderten (und wir sie). Basierend auf einer eingehenden Analyse ausländischer Quellen bietet er eine neue, überraschende Perspektive auf jene Tage, als der graue tschechoslowakische Sozialismus durch die Ankunft von Botschaftern guter Musik aus freieren, fast mythischen Ländern erschüttert wurde.