Ještě to neskončilo – Ze života jednoho českého písničkáře – Veit Vladimír (2016)

Vladimír Veit bietet in seinem Buch mit dem treffenden Untertitel „Aus dem Leben eines tschechischen Liedermachers“ dem Leser eine Collage aus seinen Liedtexten und Erinnerungen an Kindheit, Jugend und seine Anfänge als Liedermacher. Als Mitglied des losen Künstlerverbands Šafrán erlebte er dessen Gründung, Blütezeit und Niedergang, inszeniert von der kommunistischen Polizei. Bescheiden und emotionslos beschreibt er seine Jahre im Exil in Wien, wohin er nach der Unterzeichnung der Charta 77 ging. Das Buch schließt mit Erzählungen aus den 1990er-Jahren, als er sich in der Ära des aufkommenden Kapitalismus der Veröffentlichung seiner eigenen Werke widmete. Das Textmosaik wird durch umfangreiche zeitgenössische Dokumente, eine Diskografie und Kommentare von Veits Kollegen und Freunden ergänzt. Vladimír Veit gehört zur ersten Generation der tschechischen Liedermacher, die insbesondere von der Poesie der Beatniks, von Donovan und Bob Dylan beeinflusst waren und in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre begannen, öffentlich aufzutreten. Als feinsinniger Lyriker und exzellenter Komponist melodischer Lieder stand er oft im Schatten seiner berühmteren und ausdrucksstärkeren Kollegen Vladimír Merta, Vlastimil Třešňák und Jaroslav Hutka. Wohl nur Kenner wissen, dass Veit die Musik zu vielen zentralen Liedern aus Hutkas Repertoire komponiert hat. Am bekanntesten ist er jedoch für seine außergewöhnlichen und eindringlichen musikalischen Interpretationen einer breiten Palette von Dichtern der indigenen und internationalen Lyrik des 19. und 20. Jahrhunderts.