Vzpomínky na jednu vesnickou tancovačku – Hájíček Jiří (2015)

Die siebzehn Erzählungen, die der Autor zwischen 1995 und 2014 verfasste, spielen in der südböhmischen Landschaft. Die meisten Geschichten dieser Sammlung sind alltägliche, menschliche Mikrodramen; mal konzentrieren sie sich mehr auf die Erfassung von Stimmung und Atmosphäre, mal erzählen sie eine Geschichte oder halten ein Lebensgefühl oder eine Erfahrung fest. So entdeckt der Leser den Herbst in der Landschaft, den Frühling mit seinen blühenden Gräsern, die sengende Sommerhitze, Weihnachtsgeschichten und Erzählungen über Dorffußball. In einigen Geschichten berührt Hájíček Themen, die er später in seinen Romanen wieder aufgriff. Der Autor verbirgt bewusst einen gewissen regionalen Charakter nicht; vielmehr nutzt er ihn als Würze und zur Bereicherung universeller, menschlicher Geschichten. Die Unprätentiosität im Stil, in der Darstellung literarischer Figuren und der Geschichten selbst, gepaart mit einer profunden Kenntnis des ländlichen Lebens und der Schilderung von Atmosphäre, sind die Hauptmerkmale von Hájíčeks Schreiben. Die Rückkehr zum Realismus und zur geradlinigen Erzählweise erscheint als Notwendigkeit oder natürliche Folge der Themen und des Wesens seiner Prosa. Der Kurzgeschichtenband „Erinnerungen an einen Dorftanz“ vervollständigt das Bild von Jiří Hájíček als Autor von Dorfromanen und ergänzt somit sein bisheriges Prosawerk.