Beschreibung
Das Verständnis künstlerischen Schaffens als autonome Tätigkeit mit eigenen Regeln und Erfolgskriterien erscheint heute fast selbstverständlich; seine Nicht-Selbstverständlichkeit wird uns oft erst in Gerichtsverfahren gegen Urheber kontroverser Werke bewusst. Doch es gab Zeiten, in denen selbst die Kunstwelt in ihrer Auffassung von der Autonomie ihrer Produktion nicht einheitlich war – der Vorrang der Ästhetik in der Bewertung musste sich in komplexen Diskussionen über konkrete Werke erst durchsetzen. Die Autoren des Buches suchen den Fokus dieser Auseinandersetzungen in den Anfängen des Parlamentarismus in unserem Land, als das wachsende Selbstbewusstsein der Kunstszene sich nicht nur in der Produktion selbst, sondern auch in der Etablierung repräsentativer öffentlicher Räume (des Nationaltheaters in Prag, des Rudolfinums) ausdrückte. Interdisziplinäre Forschung, angeregt durch soziologische und literaturhistorische Studien zur Autonomie der Kunst in Frankreich (P. Bourdieu, M. Einfalt), konzentriert sich auf die kritische Auseinandersetzung mit literarischen, visuellen und musikalischen Produktionen, die zwischen 1859 und 1892 Fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortung der Urheber aufwarfen. Gleichzeitig verfolgt sie die Transformationen der Kritik selbst, die den wachsenden Grad an Autonomie widerspiegelten und ihr Verhältnis zu Publikum und Urhebern neu definierten. Die Sammelmonografie präsentiert…
Information
Author: Bendová Eva, Hrdina Martin
Publication date: 12. Dezember 2024
Manufacturer: Jiří Tomáš - nakladatelství Akropolis
Genres: Kunst und Architektur, Bücher, Fach- und technische Literatur
Type: Gebundene Bücher
Pages: 632
ISBN/EAN: 9788074705168

