Vystřihni - nalep: Jak post-digitální tisk a ziny vzkřísily papírová media – Hroch Miloš (2022)

Die Szene ist lebendiger denn je: Festivals werden organisiert, umfangreiche Archive angelegt, und sowohl Black-Metal-Fans als auch Kunststudenten drucken Fanzines – trotz der längst prophezeiten Niedergangs. Fanzines entstanden in den 1930er-Jahren in Science-Fiction-Fankreisen, haben diese Ursprünge aber längst hinter sich gelassen. Zine-Macher kamen mit nichts weiter als Schere, Klebstoff und einem billigen Drucker aus. Der Medientheoretiker Miloš Hroch untersucht in seiner tschechischen Originalstudie die Funktionsweise dieser kostengünstigen Publikationen und inoffiziellen Magazine im postdigitalen Zeitalter, in dem wir, durchdrungen von Virtualität, zu analogen Medien zurückkehren. Seine Arbeit führt radikale Konzepte in die Medienwissenschaft ein und präsentiert eine neue Materialität der Medien, in der Haptik ebenso wichtig ist wie Information. Das Buch zeigt die Entschlossenheit der Zine-Szene und fasst die Folgen der digitalen Revolution und der Cyberpunk-Träume zusammen. War die kreative Methode des „Ausschneidens und Einfügens“ einst eine Notwendigkeit, ist sie heute eine Strategie und eine bewusste Entscheidung, die in einer algorithmengesteuerten Kultur unvorhersehbare Erfahrungen verspricht. Miloš Hrochs Buch ist eine tschechische Originalstudie, die auf Konzepten der #POPs-Ausgabe basiert. Auf Grundlage von fast zwanzig Interviews und ethnografischer Forschung stellt es die Prager Zine-Szene vor, in der neben...