Jak rozumět populární kultuře – Bílek Petr A. (2018)

Der erste Band der POPs-Ausgabe präsentiert die Übersetzung des Buches, mit dem alles begann – könnte man sagen. Bei seinem Erscheinen 1989 wurde es (neben seinem praxisorientierteren „Schwesterwerk“, „How to Read What is Popular“) zu einem der Eckpfeiler der Kulturwissenschaften. Populär- und Massenkultur rückten allmählich in den Fokus des akademischen Interesses. In den 1970er und 1980er Jahren erweiterte sich der Kreis westlicher Akademiker, die sich systematisch mit Populärkultur auseinandersetzten, und dieses Interesse erschien nicht länger übertrieben. Dennoch wurde die Populärkultur weiterhin im Sinne ihrer interessanten Verrohung interpretiert, im Hinblick darauf, was sie von der Elitekultur unterschied. Erst John Fiskes Buch „Understanding Popular Culture“ (geb. 1939) bot eine wissenschaftlich fundierte, semiotisch basierte Interpretation der Populärkultur in ihrer ganzen Komplexität. Das Werk respektiert den traditionellen Begriff des kreativen Aktes, versteht ihn aber auch als Marktware. Der Betrachter wird als spielerischer Fan wahrgenommen, dem jedoch nicht die Rolle des Mitgestalters von Bedeutungen abgesprochen wird. Fiske interpretiert Populärkultur nicht emanzipatorisch; er versucht nicht, sie ins Zentrum des akademischen Interesses zu drängen, nur weil sie interessant ist. Er zeigt nachdenklich, wie komplex das Netzwerk ist…