Neplač, vstaň a střílej! - Próza české poválečné avantgardy – Říhová Zuzana (2015)

Das heutige Bild der tschechischen Nachkriegsavantgarde wurde vor allem durch poetische Texte und programmatische Schriften geprägt. Ein bisher vernachlässigter Aspekt des literarischen Lebens jener Zeit ist die reiche Prosaproduktion der Jahre 1919 bis 1924, zu der Mitglieder der beiden zentralen Avantgarde-Gruppen Devětsil und der Literarischen Gruppe beitrugen. Die Anthologie „Nicht weinen, aufstehen und schießen!“ ist ein Versuch, die gängige Interpretation dieser Periode zu revidieren und einem breiteren Publikum die wichtigsten Prosatexte der „Kurzgeschichten-Epidemie“ der frühen 1920er-Jahre zugänglich zu machen. Die Anthologie vereint Erzählungen prominenter (V. Vančura, J. Wolker, L. Blatný, Č. Jeřábek u. a.) sowie weniger bekannter (M. Nohejl, K. Hradec, I. Suk, B. Vlček u. a.) Autoren aus dem Kreis um Devětsil und der Literarischen Gruppe. Die meisten Erzählungen sind heute nur noch in Zeitschriften und schwer zugänglichen Buchreihen erhältlich. Die Zusammenführung von etablierten und vergessenen Autoren in einer Sammlung soll die verborgene Seite der künstlerischen Prosa und ihre zentralen Themen, die sich in den folgenden Jahren als bedeutsam erwiesen, hervorheben. – Der Herausgeber der Sammlung stellt im Vorwort beide Avantgarde-Gruppen vergleichend vor und konzentriert sich anschließend auf die wichtigsten…