Příroda a věci – Kratochvíl Zdeněk (2025)

Das Buch bietet eine originelle philosophische Reflexion über Natur, Wirklichkeit und Erkenntnis. Es vermeidet metaphysische Essenzen, reduktionistischen Szientismus und subjektivistischen Relativismus und eröffnet so Raum für eine neue Orientierung in unserem Verhältnis zur Welt. Es ist weder ein ökologisches Manifest noch eine romantische Naturphilosophie, sondern der Versuch, unser Bewusstsein für Natürlichkeit und die Vorgänge in der Natur zu bewahren. Der Autor greift auf die archaische Bedeutung des Begriffs „physisch“ zurück und zeichnet dessen Wandlungen von Homer und Heraklit bis zu Hippokrates nach. Dabei distanziert er sich bewusst von Aristoteles’ Reduktion der Natur auf „Essenz“. Auf dieser Grundlage entwickelt er seine eigene Terminologie, die die traditionelle Ontologie ersetzen und deren vereinfachende Seinsauffassung vermeiden soll. Er analysiert, wie sich individuelle „Naturen“ in unserer Wahrnehmung, unserem Wissen und unserem praktischen Gebrauch manifestieren, und zeigt, dass die Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen den Dingen in der Natur das Fundament der Wirklichkeit bilden. Der Autor verwirft daher die traditionelle philosophische Reduktion alles Seins auf das „Sein“, die er für noch radikaler hält als die kognitiven Reduktionen der modernen Naturwissenschaft. Im zentralen Kapitel – Was ist real? – stellt er Protagoras’ Aussage, der Mensch sei das Maß aller Dinge, die Überzeugung entgegen, dass die Realität durch das Netz der Beziehungen in … gegeben ist.