Astrologia Gallica aneb Francouzská astrologie 1 + 2 – Morin Jean Baptiste (2024)

Ein sorgfältig ausgearbeitetes Werk, übersetzt aus dem lateinischen Original von 1661, herausgegeben unter der Schirmherrschaft der Astrologischen Gesellschaft der Tschechischen Republik und redigiert von Zdeněk Bohuslav. Das umfangreiche Werk von Jean Baptiste Morin entstand nicht ohne Mühe. Der Autor schrieb es über 30 Jahre lang selbst, und es wurde erst 1661, fünf Jahre nach seinem Tod, dank des Interesses und der finanziellen Unterstützung der polnischen Königin Luisa Maria Gonzaga gedruckt. Es entstand zur Zeit von Größen wie Galileo Galilei, Tycho de Brahe, Johannes Kepler und Placidus de Titi, aber auch zur Zeit der Bulle Papst Urbans VIII. gegen Astrologen und des wachsenden Einflusses der Ideen des Philosophen und Naturwissenschaftlers René Descartes († 1650). Die aufkommende Aufklärung bestärkte gleichzeitig die materialistische Weltsicht. Diese kulturhistorischen Umstände, der große Umfang (850 Seiten im A3-Format) und die lateinische Sprache trugen dazu bei, dass Morins Werk nur einmal veröffentlicht wurde und erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts Beachtung fand. Erst mit der Wiederbelebung der Astrologie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde es allmählich als Inspirationsquelle für heutige Astrologen angesehen.