Holocaust-Überlebende – Besuche in Berlin und Amsterdam, konzentrierte sich auf den Aufenthalt in Bergen-Belsen – Butter Irene (2021)

Als ich 1945 das Schiff verließ, das mich in die Vereinigten Staaten brachte, drängten mich meine amerikanischen Verwandten, alles zu vergessen, was meiner Familie – und mir – während des Krieges widerfahren war. Sie sagten mir, ich solle nie wieder daran denken oder darüber sprechen. Ich war fünfzehn, sie waren Erwachsene, also hörte ich auf sie. Vierzig Jahre lang schwieg ich. Doch erst als ich begann, über das zu sprechen, was mir als Kind widerfahren war, fühlte ich mich wirklich frei. Dies ist meine Geschichte. ------------------------ Irene Butter, geborene Hasenberg, war ein glückliches kleines Mädchen, als der Faschismus zum ersten Mal in ihr Leben eindrang. Zunächst gelang ihrer Familie die Flucht, indem sie ihren Besitz und ihr Zuhause aufgaben, Verwandte zurückließen und von Deutschland in die Niederlande zogen. Doch auch dort holte sie die dunkle Wolke einer monströsen Ideologie bald ein. Anfangs hatte die Familie Hasenberg Glück und entkam mehrmals wie durch ein Wunder dem Transport in ein Konzentrationslager, doch letztendlich teilten sie das Schicksal Tausender anderer jüdischer Familien. Im Konzentrationslager Bergen-Belsen erlebte Irene unvorstellbare Schrecken, Angst, Hunger, Schmutz und Demütigungen, doch weder sie noch ihre Familie verloren die Hoffnung. Schließlich schien das Glück ihnen hold zu sein, und sie erlangten ihre Freiheit, aber…