Vzestupy a pády Karla IV. – Bílek Jiří (2016)

Karl IV., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und König von Böhmen, dessen Geburtstag im Mai zum 700. Mal gefeiert wird, war einer der bedeutendsten Herrscher des mittelalterlichen Europas. Zu Lebzeiten und nach seinem Tod erwarb er sich zahlreiche Titel: Vater des Reiches, Vater des Vaterlandes und in jüngerer Zeit der Größte Tscheche. Doch wie war er wirklich? Der lang ersehnte Sohn, vor dem sein Vater so große Angst hatte, dass er ihn ins ferne Paris schickte, wo er ohne elterliche Liebe aufwuchs. Der Prinz, der „die Betten tugendhafter Frauen befleckte“ und als Condottiere in Italien kämpfte, sowie der Markgraf von Mähren, der nach dem Wohlstand des böhmischen Königreichs strebte und versuchte, den Aufenthalt seines Vaters in Prag zu begrenzen, während er gleichzeitig dessen Traum verwirklichte, den römischen Thron für das Haus Luxemburg zu sichern. Der böhmische König, ein Liebhaber von Ritterturnieren, Ehemann von vier Frauen und Vater mehrerer Söhne und Töchter, verkörperte in erster Linie „Heiratkapital“ für seine politischen Ziele. Er war der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Gründer der Karls-Universität, der Neustadt, des Karlsviertels, der Steinernen Brücke und weiterer Bauwerke, ein Kunstliebhaber, Sammler heiliger Reliquien und Verfasser seiner eigenen Autobiografie. Doch er war auch ein eitler Herrscher, überzeugt von seiner Auserwähltheit und Einzigartigkeit, ein Auftraggeber von Chroniken, die ihn in den schönsten Farben darstellten, und es gelang ihm nicht, seinen Nachfolger und die wohlhabende tschechische Familie zu fördern.