Člověk je vinen – Veličková Helena (2018)

Der Erzählzyklus aus den 1930er Jahren basiert auf realen Fällen des Landgerichts Olomouc. Richter Klepítko möchte nicht nur nach dem Gesetz urteilen, sondern die oft seltsamen und verborgenen Motive der Täter so tief wie möglich ergründen. Ihm zur Seite steht sein jüdischer Freund, der Gerichtsgraphologe Aron Weisel. Dieser ist ein exzentrischer und etwas zynischer Junggeselle, ein gebildeter, nachdenklicher und mit der damals neuen Wissenschaft der Tiefenpsychologie vertrauter Professor an einem klassischen Gymnasium. Tiefpsychologische Ursachen für das Böse, so alt wie die Welt selbst, werden als Gründe für menschliches Handeln genannt. Manchmal können sogar positive Charaktereigenschaften zu Verbrechen führen. Umgekehrt bergen scheinbar hoffnungslose Situationen den Keim einer positiven Wendung in sich. Zwischen 1934 und 1938 kämpft die junge Tschechoslowakische Republik mit gravierenden Problemen: Wirtschaftskrise, nationale Konflikte, zunehmende Aggression der deutschen Fünften Kolonne im Sudetenland, der Tod von Präsident Masaryk und der Aufstieg des versöhnlichen Diplomaten Beneš. Die ungewissen Zukunftsaussichten der Republik spiegeln sich im Schicksal einiger Figuren wider, insbesondere des Graphologen Weisel. Der Erzählzyklus endet mit einer ungewissen Zukunft nicht nur für die Republik selbst, sondern auch für das tschechoslowakische Recht, das für die deutsche Minderheit im Sudetenland aus unerfindlichen Gründen keine Anwendung mehr findet, bis das Gericht in …