Pašerák snů – Krhut Daniel (2012)

Der von der Beatnik-Bewegung inspirierte Roman „Pašerák snů“ ist eine lose Fortsetzung des Debütromans „Modrej soumrak nad městem“; beide Texte sind nun in einem Band zusammengefasst. Die Hauptfigur von „Pašerák snů“ ist das literarische Alter Ego des Autors, Eduard Remody, ein besessener Erzähler seines eigenen Lebens. In einer spontanen, unverwechselbaren und oft brutal zynischen Straßensprache beschreibt Remody die Schicksale seiner Freunde am Rande der Gesellschaft: Träumer, Verzweifelte, Spieler, Zuhälter, Wahnsinnige und sogar ganz normale „Verrückte“. Der Text ist in einem mitreißenden, leicht lesbaren Stil verfasst, der den Leser fesselt. Das Debütwerk des Autors, „Modrej soumrak nad městem“, hat einen eher meditativen Charakter; es ist eine Art visuelle Rekonstruktion eines bestimmten Lebensabschnitts und Ausdruck der subjektiven Synästhesie des Autors in Bezug auf Farben und Assoziationen. Neben den Geschichten selbst stellen beide Texte auch eine Art Manifest des Autors dar. Er definiert sein Schreiben als eine Art suizidale Psychoanalyse. Schreiben ist für ihn kein bloßes Erschaffen von Fiktion, sondern ein Weg, das Leben und die Welt zu verstehen oder die Realität zu erhellen, sie zu erforschen, zu verändern, die Nuancen des Bestehenden und des Beschriebenen zu vergleichen. In Krhuts Darstellung ist Schreiben auch eine Therapie, die auch für den Leser therapeutisch wirken kann.