Význam a subjektivita v lyrice – Jiráček Pavel (2009)

Das Buch „Bedeutung und Subjektivität in der Lyrik“ knüpft an Jiráčeks vorheriges Werk „Lyrischer Rhythmus“ (Host 2007) an und gehört ebenfalls zur kognitiven Strömung der Literaturwissenschaft. Methodischer Ausgangspunkt der theoretischen Konstruktionen ist die Wahrnehmung (als Akt der Subjektivitätskonstitution). Die Untersuchung ihrer Prozesse erfolgt mittels psychosomatischer Tests an einer großen Stichprobe lesekompetenter tschechischsprachiger Personen (Studierende der Tschechistik an tschechischen Universitäten). Das Ausgangskonzept dieser Arbeit ist Gärdenfors’ Begriffsraum, der als theoretischer Begriffsraum verstanden wird, der aus Verallgemeinerungen psychologischer Begriffsräume (in diesem Fall psychosomatischer Tests) als ersten theoretischen Konstruktionen des individuellen Bewusstseins entsteht. Im Mittelpunkt des Buches stehen die Formen der lexikalischen Semantik tschechischer Wörter und Phrasen in der Wertestruktur der rhythmisch geleiteten lyrischen Vorstellungskraft. Der Autor stützt sich auf umfangreiche empirische Forschung zur Wahrnehmung von 67 vierzeiligen lyrischen Darstellungen, die in über tausend Wörter und Phrasen segmentiert sind. Der theoretische Begriffsraum jeder lyrischen Darstellung wird aus 120 psychologischen Begriffsräumen abgeleitet. Die Struktur (der Prototyp)...