Bezčasí – Dvořák Ivan (2011)

Im Vorwort von Dr. Radkin Honzák findet sich sogar der Begriff „unpathetische Memoiren“. Er beschreibt treffend die bescheidene Persönlichkeit des Autors, der seinen täglichen, zermürbenden Kampf mit der Bürokratie der sozialistischen Tschechoslowakei schildert, um überhaupt die Möglichkeit zu erhalten, ein Konzert zu organisieren, die Fans an die Werke von Voskovec, Werich und Ježek zu erinnern oder sich abends einfach mit den Landstreicher-Barden Miki und Wabi Ryvol zu treffen. Ivan Dvořák führte zudem täglich seinen zweiten, zutiefst persönlichen Kampf gegen eine schwere Krankheit. Zufriedene und begeisterte Zuhörer erahnten meist nur einen Bruchteil der buchstäblich übermenschlichen Anstrengung, die in die Organisation von Konzerten bekannter Liedermacher aus Šafrán oder dem Spirituellen Quintett floss; jüngere Generationen werden nie verstehen, wie viele völlig verantwortungslose, bösartige und zumeist feige Menschen dazu beitrugen, die kommunistische Kulturvision aufrechtzuerhalten. Ivan Dvořák tat alles aus reiner Liebe zur Musik, und sein einziger Lohn war oft das flüchtige Lob von Besuchern oder Musikern.