Bican proti Čepičkovi - Fotbal ve stalinistickém Československu – Zikmund Zdeněk (2023)

Diese bahnbrechende, umfassende und außergewöhnliche Monografie führt die Leser durch eine Zeit, in der Entscheidungen nicht auf dem Spielfeld, sondern in den Sekretariaten getroffen wurden, wo Niederlagen der Vergangenheit und Siege dem Klassenbewusstsein zugeschrieben wurden. Sie beleuchtet die Schicksale von Fußballern, die im Getriebe politischer Prozesse, Repression und Verfolgung gefangen waren, und gewährt Einblicke in die Denkweise politischer Funktionäre. Sie analysiert das Spiel unter dem Joch des Kalten Krieges und der Ideologie. Der Autor macht unbekannte Fakten aus Ermittlungsakten, Gerichtsverhandlungen und Personalbeurteilungen von Spielern, Trainern und Funktionären zugänglich, die des Verrats, der Spionage oder der Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten beschuldigt wurden. Er widmet den Geschichten der Emigration detaillierte Aufmerksamkeit und beschreibt dramatische Fluchten, Erfolge und die Wendungen im Leben bekannter Fußballer, die die Republik verließen. Dabei übersieht er jedoch nicht die Fortschritte, die in der Zeit von 1948 bis 1956 trotz zahlreicher Fehlschläge und Sackgassen in der staatlichen Sportförderung, der Methodik und der sozialen Absicherung von Athleten erzielt wurden. Mitte 1956 herrschte international Einigkeit darüber, dass die beste Mannschaft der Welt die Tschechoslowakei war! Der Autor beschreibt, wie aus der stalinistischen Finsternis, die den Fußball in die Irre führte und ihn an den Rand des Abgrunds brachte, ein Jahrzehnt entstand, das das erfolgreichste in der Geschichte des slawischen Fußballs werden sollte. Das Werk orientiert sich lose an dem Buch „Bican gegen Hitler“ des Autors.